WAS WERDE ICH AUS 2015 IM GEDÄCHTNIS BEHALTEN: Martin Knapp
(Martin Knapp)
Martin Knapp ist seit dem September 2013 Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Serbien sowie geschäftsführender Direktor der Deutsch-Serbischen Wirtschaftsvereinigung (DSW).
Knapp hat dasselbe Amt von 2001 bis 2005 als Gründer der damaligen Deutschen Wirtschaftsvereinigung in Belgrad (DWB), der heutigen Deutsch-Serbischen Wirtschaftsvereinigung (DSW), ausgeübt. Es handelt sich um das größte bilaterale Wirtschaftsnetzwerk in Serbien, das bereits mehr als 300 Mitglieder hat und 40 verschiedene Veranstaltungen jährlich organisiert. Er bringt seine langjährige Erfahrung aus Griechenland, wo er die Deutsch-Griechische Handelskammer in Athen geleitet hat.
Er lebt und arbeitet in Belgrad und spricht fließend Deutsch, Englisch und Griechisch.
EREIGNIS DES JAHRES
- Ohne Zweifel die Flüchtlingskrise mit allem, was dazu gehört. Durch diese Entwicklung wird Europa sich grundlegend verändern. Ich hoffe nur, dass die zentrifugalen Kräfte, die sich jetzt zeigen, am Ende wieder gebändigt werden können.
DER GRÖSSTE FLOP DES JAHRES
- Ebenfalls die Flüchtlingskrise, insbesondere die Tatsache, dass es offenbar nicht gelingt, die Fluchtbewegungen so zu organisieren, dass nicht Hunderte von Menschen im Meer ertrinken.
PERSÖNLICHKEIT DES JAHRES
- Die Leser des Time Magazine haben Angela Merkel zur Person des Jahres ausgewählt. Aber auf dem zweiten Platz folgt schon der selbsternannte Khalif des Islamischen Staates. Das allein zeigt, dass es nicht unbedingt eine Ehre ist, wenn man zur Person des Jahres gewählt wird.
DIE BESTE ENTSCHEIDUNG DES STAATES
- Es ist zwar kaum bemerkt worden, kann aber dennoch vieles verändern. Serbien hat jetzt wieder ein Instrument zur Förderung internationaler Filmproduktionen eingeführt. Wenn man das geschickt handhabt, kann dadurch viel Geld ins Land fließen. Außerdem schafft es Beschäftigung, besonders für den kreativen Sektor.
DIE SCHLECHTESTE ENTSCHEIDUNG DES STAATES
- Die Tatsache, dass es auch in diesem Jahr nicht geglückt ist, in nennenswertem Umfang bürokratischen Ballast aus früheren Zeiten über Bord zu werfen.
WAS ERWARTEN SIE 2016?
- In wirtschaftlicher Hinsicht wird es, zumindest in Serbien, weiter langsam bergauf gehen, wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt wie die Flutkatastrophe von 2014. Außerdem hoffe ich, dass die Beitrittsverhandlungen zügig fortgeführt werden.