Weltbank bekommt Konkurrenz - Rahmenvertrag über Gründung einer Asien-Entwicklungsbank unterzeichnet
China wird einen Anteil von 30,34 Prozent an der von der Volksrepublik selbst ins Leben gerufene neue Entwicklungsbank für Asien (AIIB) halten, kündigte das Finanzministerium am Montag an.
Bei den Stimmrechten werde das Land 26,06 Prozent innehaben. Dem Ministerium zufolge sollen Staaten "aus der Region" zusammengefasst mit 75 Prozent an der Bank beteiligt sein, die Ende des Jahres ihre Arbeit aufnehmen soll. Dieser Anteil soll, auch wenn neue Mitglieder zu der Bank stoßen, nie unter die Marke von 70 Prozent rutschen. Indien wird demnach der zweitgrößte Anteilseigner, gefolgt von Russland. Deutschland wird mit rund vier Prozent und einem Kapitaleinsatz von insgesamt 900 Millionen Dollar viertgrößter Anteilseigner werden.
Bisher haben 50 der 57 Gründungsmitglieder - darunter auch Deutschland - den Vertrag unterzeichnet. Das genehmigte Grundkapital der AIIB soll bei 100 Milliarden Dollar liegen.
China hat die AIIB im vergangenen Jahr aus der Taufe gehoben, um mehr Geld für die Infrastruktur nach Asien zu leiten. Die Organisation wird von Experten als Konkurrenz insbesondere zur Weltbank gesehen, in der die USA dominieren.
Der Präsident der neuen Infrastrukturbank wird aller Voraussicht nach der frühere chinesische Vizefinanzminister Jin Liqun. Er gilt als ausgewiesener Bankexperte und hatte bereits führende Funktionen in der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) inne. Über den Führungsposten und die Besetzung des Direktoriums, das als Aufsichtsorgan funktioniert, wird bis Herbst entschieden. Die in Peking ansässige Bank soll bis Ende des Jahres oder Anfang 2016 ihre Arbeit aufnehmen.